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Für die zunehmende Häufigkeit von Schluckstörungen sind mehrere Entwicklungen verantwortlich. Diese sind mit der Evolution der menschlichen Anatomie und Ernährung verbunden.
Nur in wenigen Regionen auf der Welt leben und ernähren sich die Einwohner noch wie unsere Vorfahren vor mehr als 10.000 Jahren. Beispielhaft sind z.B. die Hadza in Tanzania/Ostafrika. Diese sind ein interessantes Forschungsgebiet mit bemerkenswerten Erkenntnissen zur evolutionären Anpassung des Menschen an seine Umwelt, insbesondere betreff des Mikrobioms, d. h. der „Keimwelt“ in unserem Darm.
Über viele Jahrhunderte der letzten zwei bis drei Jahrtausende waren in Europa Ernährung und Gesundheitslehre, Vier-Säfte-Lehre antiker Autoren bzw. Ärzten, eng miteinander erknüpft. Ein wichtiger Teil ärztlicher Therapie war das Verordnen einer Diät. Erst im 16./17. Jahrhundert trennten sich unsere Ernährungsweise von der Gesundheitslehre, weil vornehmlich in Frankreich – Japan nicht zu vergessen! – das Kochen ästhetisiert und zur Koch-“Kunst” weiterentwickelt wurde. Gesundheit als wichtiger Aspekt des Essens ist in weiten Teilen der Gesellschaften verloren gegangen. Essen wird weitgehend dominiert von Geschmackvorlieben.
Die Physiologie des Geschmackes und der Kulinarik fand mit Jean Anthelme Brillat-Savarin 1826 eine neue wissenschaftliche Qualität. Davon zeugt auch seine zum Bonmot avancierte These: „Sage mir, was du isst, und ich sage dir, was du bist.“ Erstmals betonte er die enge Verknüpfung zwischen Selbst, dem Verständnis der eigenen Person, und seinen lebenlangen Geschmackserfahrungen und Geschmacksvorlieben und – abneigungen. Aber bitte lesen Sie sein Buch, da es viele bemerkenswerte soziale Beobachtungsstudien beinhaltet des 19. Jahrhunderts ausführt, die er wunderbar darstellt.
Dies sind unbekannte und neue Dinge für mein Fachgebiet Neurologie und auch für Karlsruhe!