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Das Thema Schlaganfall stellt Ärzte vor große Herausforderungen: Ein Jahr nach dem Schlaganfall sind rund 40 Prozent der Patienten verstorben, und 64 Prozent der Überlebenden sind hilfsbedürftig. Den Menschen dabei zu helfen, zurück ins Leben zu finden, ist eine Aufgabe der Neurorehabilitation.
Um zu verdeutlichen, was meine Arbeitsweise als Neurologe ausmacht, möchte ich zunächst eine ganz persönliche, eindrucksvolle Erfahrung aus meiner Kindheit schildern. Besuche bei unserem Hausarzt waren stets etwas Besonderes: Das Wartezimmer war oft mit mehr als zehn Patienten gefüllt, das stille Warten wurde nur von leisem Hüsteln unterbrochen. Nur selten hörte man flüsternde Stimmen. Wurde ich nach langem Warten in das abgedunkelte Behandlungszimmer geführt, reizte der Geruch desinfizierenden Alkohols meine Nase, aber der freundlich lächelnde Arzt mit seinem aufmerksam begegnenden, konzentrierten Blick und seiner warmen, zugeneigten Stimme erzeugte bei mir das Gefühl von immerwährender Hilfe und Geborgenheit. Unser Hausarzt blieb ein ärztliches Vorbild für mich – wie auch die Erfahrung, dass Vertrauen, Empathie und Respekt essenzielle Bestandteile einer Arzt-Patienten-Verbindung sind.
Dies folgt dem Leitgedanken des Vaters der modernen Medizin, Wilhelm Osler: „Sage mir nicht, welche Art Krankheit der Patient hat, sondern erkläre mir, welche Art von Patient diese Krankheit hat.“
Dieser ganzheitliche, holistische Ansatz – heute spricht man gemäß der WHO (World Health Organisation) von einem „bio-psycho-sozialen Modell“– geht wissenschaftlich auf den „Situationskreis“ von Jakob Johann von Uexküll zurück. Uexküll prägte erstmals den wichtigen Begriff „Umwelt“ in der Biologie.
In der Neurologie sind für mich die folgenden Personen richtungsweisend: Heinrich Frenkel, Kurt Goldstein, Otfrid Foerster, Viktor von Weizäcker, Oliver Sacks und Vilayanur Subramanian Ramachandran. Mehr zu diesen Menschen, die meine Arbeit prägen, erfahren Sie demnächst an dieser Stelle.