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Neues aus der Neurologie – Neues für Karlsruhe: Demenz kann in drei Viertel der Fälle verhindert bzw. gebessert werden.
Nur 2 % der Alzheimer-Erkrankten sind genetisch bedingt, aber Gene sind kein unabwendbares Schicksal!
Innerhalb von 15 Jahren hat sich laut der Alzheimer’s Association (vom 20.03.2018) die Zahl der an Alzheimer Verstorbenen mehr als verdoppelt (+123 %). Demgegenüber sinkt die Zahl der an Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall Verstorbenen leicht. Keith Fargo, Director of Scientific Program, konstatiert: „The sooner the diagnosis occurs, the sooner these costs can be managed and savings can begin.” Das Erkennen einer leichten kognitiven Störung als frühes klinisches Stadium einer Alzheimer-Demenz ist infolgedessen von größter Wichtigkeit, um „das Ruder herumzureißen“.
Die Pandemie der Demenz-Erkrankten ist bereits lange bekannt und gut vorhersehbar. In 2006 waren in Deutschland 600.000 betroffen, in 2015 hatten wir schon 1,6 Millionen Erkrankte. Und sollte kein Durchbruch in Therapie und Prävention – bisher nicht absehbar – gelingen, werden es im Jahr 2050 mehr als 3 Millionen sein! Wer dies psychiatrisiert oder als „Alzheimer-Phobie“ bagatellisiert, ignoriert die nicht nur die gesundheitliche Dimension sondern zudem die unterschätzte soziale Bedeutung dieser, ja: bedrohlichen Epidemie, vor der unsere Welt in diesem Jahrhundert steht! Bereits jetzt kennen wir einen Pflegenotstand in Krankenhäusern und in Pflegeheimen. Sehen Sie eine Änderung zum Guten? Jede deutsche Familie sollte darauf vorbeitet sein, selbst mitpflegend helfen zu müssen.
Die Politik versteckt sich seit vielen Jahren. Am 11. Dezember 2013 fand ein G8-Gipfel zu diesem Thema statt. Hören Sie von einer weltweiten politischen Alzheimer-Kampagne, ähnlich dem Klima-Gipfel? Unsere Politiker schweigen, lenken ab oder sehen es allenfalls als ein die Familien zunehmend schwer belastendes Pflegeproblem. Auf dem deutschen Alzheimer-Kongress 2018 haben die zuständigen Bundesminister vermieden, aufzutreten.
Motto ist eine Feigenblatt-Politik: Hören Sie davon, wenn die Miniterin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Franziska Griffey, im Grußwort vollmundig schreibt: „Am 19. September 2018 haben Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und ich den Startschuss für die Entwicklung einer Nationalen Demenzstrategie gegeben.“ Man fragt sich, warum erst jetzt?! Ein darin beklagtes Tabu, über Demenz zu sprechen, wurde und wird von beiden Ministern jahrlang mit praktiziert. Dies ist mehr als bedauerlich, denn es wird der Verantwortung nicht gerecht.
Nach mehr als 300 fehlgeschlagenen Studien der weltgrößten, finanzreichsten Forschungsanstrengung ist kein Medikament in Sicht, das wirklich Hilfe verspricht. Schlimmer: Die aktuell aussichtsreichste Studie zeigt leider statistische Unklarheiten und Mängel, d. h. selbst wenn die Ergebnisse positiv wären, wäre dies sicherlich kein Durchbruch, zumal nur leicht Betroffene, keine schwer Kranken, eingeschlossen wurden.
Deswegen diskutieren die Forscher offen darüber, schwer Erkrankte nicht mehr in Studien einzuschließen: Sie werden quasi mit palliativer Sicht gesehen, ohne Hoffnung auf Besserung, um sich auf Menschen in der Vorstufe einer Demenz – noch nicht subjektiv Betroffene oder mit leichten kognitiven Störung – zu beschränken. Ein Zitat aus dem aktuellsten (Stand 25.05.2018 auf dem Alzheimer Research Summit) Forschungsüberblick: „A concerning observation derived from this AD pipeline review is the lack of agents targeting the moderate to advanced stages of AD.“ (AD = Alzheimer-Demenz)
Still und leise zog sich der weltgrößte Pharma-Gigant Pfizer nach Milliardenverlusten im Januar 2018 aus der Alzheimer-Forschung zurück. Zahlreiche auf der „Amyloid-Cacade-Hypothesis“ beruhende Ansätze waren gescheitert.
Deswegen: Auch absehbar ist keine ernsthafte medikamentöse Hilfe für Viele in Sicht! Es scheint, dass die bereits Betroffenen von der deutschen Politik und der finanzstarken Pharmaindustrie aufgegeben wurden. Gutes jedoch zeigt: Seit 2012 veröffentlicht das US-Gesundheitsministerium die „National Plan to Adress Alzheimer’s Disease„. Beim Alzheimer-Summit in 2018 wurde klar, wie komplex die Ursachen sind. Die Forscher sind weniger häufig pharmagesponsort, die Forschung ist 50% öffentlich finanziert!
„There is no aging!“ bedeutet, nicht das Alter „an sich“ als einen krankhaften Prozess zu verstehen – oft vielfach falsch vermittelt -, sondern, dass mit dem Alter das Risiko für Krankheiten steigt, in deren Folge sich Alzheimer entwickelt. Dies belegen Tierversuche, in denen die Lebensspanne erheblich – übertragen auf den Menschen, um mehrere Jahre – verlängert werden konnte, wenn man in einer gesunden Umgebung leben kann, die persönlichen Krankheitsrisiken vermindert und im täglichen Leben hirnschützend verhält.
Gerne wird übersehen, welche Bedeutung dem Erhalt eines gesunden Immunsystems zukommt. In vielen Studien konnte bei an Demenz Verstorbenen eine hohe Keimlast im Hirn gefunden werden, ganz aktuell: Herpesviren (HSV2, -6A und -7), Chlamydia pneumonia oder Spirochäten. Dies sind Keime, die sich lebenslang in bestimmten Zellen verstecken können, vom Immunsystem aber „in Schach“ gehalten werden. Wenn jedoch in bestimmten Situationen oder infolge der vorzeitigen Alterung die Abwehrkräfte schwinden, vermehren sich die Keime, ohne dass dies als eine Hirninfektion erkennbar sein muss; eine zunehmende Vergesslichkeit kann das einzige Zeichen sein.
Entscheidend ist eine präzise neurologische Diagnostik der Ursache von Hirnleistungsstörung; erst dies ermöglich eine hilfreiche, für jeden Menschen passgenaue Therapie. Vorbeugung und Besserung sind wirksam möglich!
Im Mittelpunkt dieser ganzheitlichen personalisierten Behandlung steht die umfassende Therapie aller verursachenden Stoffwechselstörungen Lebensstiländerungen. Nachweislich sind körperliche und geistige Aktivität sowie eine hirnaufbauende Ernährung wirkungsvoll. Zentral sind erfolgreiche Lebensstiländerungen, die für Jeden speziell passgenau sein müssen. Motivation und Mitarbeit sind aber erforderlich.
Als eine erste hilfreiche Adresse darf ich Ihnen die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft e.V. empfehlen.
rev20190617